„Hat die Wirtschaft Platz für persönliche Selbstverwirklichung?“ war das Motto des 26. Wevents des intrinsify.me Netzwerks; das Motto weshalb ich beinahe nicht hingegangen wäre. „Selbstverwirklichung im normalen Job geht nicht“, dachte ich.
Aber es lohnt sich darüber vorurteilsfrei nachzudenken. „Selbstverwirklichung“ ist erst mal ein Begriff, der irgendwie nicht in unser Arbeitsleben zu passen scheint. Zu sehr steckt in uns, die pietistische Arbeitsmoral „Dienst ist Dienst“*. Doch wertfrei betrachtet führt der Terminus zu interessanter Erkenntnis.
Erst einmal. Was ist „Selbstverwirklichung“? Ohne hier eine systemtheoretische Wortexegese machen zu wollen (die mich aber schon noch interessieren würde) konnten wir (= einige) uns auf folgende kurze Definition einigen:
Selbstverwirklichung ist das Streben nach aktuellen materiellen und immateriellen (vermeintlich) eigenen Werten resp. Idealen.
musste in 140 Zeichen Twitter passen
Und damit ist schon mal gesagt, dass nicht nur Individuen sich selbst verwirklichen können bzw. wollen, sondern auch Organisationen (wie z.B. auch Unternehmen).
Und in diesem Sinne macht jede(r) alles zur Selbstverwirklichung seiner Ideen. Heißt auch es wird der Sinn im Tun gesucht; denn keiner will mehr einen großen Teil seines (Arbeits-)Lebens sinnfrei verbringen.
Und was kann mir als Unternehmer (oder Manager oder Führungskraft) besseres passieren, als dass meine Mitarbeiter sich an ihrem Arbeitsplatz selbst verwirklichen können? Wenn ich’s schaffe, die Selbstverwirklichungsideen und –ideale des Einzelnen mit der der Organisation (weitgehend) kongruent zu bringen, dann habe ich es geschafft – dann läuft’s.
Ergo: JA, Selbstverwirklichung der Mitarbeiter im Job ermöglichen, das ist ein gültiges Führungsprinzip. Klar es hat Grenzen; ja, es gibt da auch ein paar „gefährliche“ Punkte, aber wir wollen ja Leute, die mitdenken, die mitgehen, die mitarbeiten, die gemeinsam etwas im Unternehmen unternehmen.
Nur: Vielleicht sollten wir es nicht „Selbstverwirklichung“ nennen. Das klingt so nach ‚Segeltrip mit Selbsterkenntnis‘. Ich suche noch den besseren Ausdruck. Wem fällt einer ein?
* zu „Schnaps ist Schnaps und Dienst ist Dienst“ komme ich später mal.
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