Das gute vorab: Der Tag begann (für mich) mit einem Highlight, und er endete mit einem. Dazwischen war Konferenz as usual. Von „könnte ich drauf verzichten“ bis „interessant – mal schauen, ob ich nächste Woche noch was dazu sagen kann“.

Zu einem werde ich nächste Woche auf jeden Fall etwas sagen können: Wer -auch wenn er Sponsor der Veranstaltung ist- den (sponsored) Vortrag verwechselt mit einer Werbeveranstaltung, der ist leider fehl am Platz. (Eine Berechnung wie teuer solche Werbung ist, folgt.) Das Thema hätte interessant sein können: „Tech Innovations in Retail“. Trifft das Thema doch das Gesamtthema auf den Punkt. Nur – ich habe sie nicht gehört. Aber ich weiß jetzt, dass die Firma ganz toll ist, einen Abstraktionslayer hat und neue Mitarbeiter in der IT sucht. Das gilt halt für viele andere auch.

Auf der anderen Seite der Skala findet sich dafür der Vortrag von Florian Heinemann von Project A Ventures. Pointiert -wie immer- bringt er seine Erfahrung und seine Meinung auf den Punkt. Und er liest damit einer ganzen Branche die Leviten. Wer nach diesem Vortrag nicht aufgewacht ist, dem wird der Darwinismus der Wirtschaft irgendwann einholen: In der Nische zwischen den Marktplätzen und spezialisierten E-Commerce Plattformen wird es eben verdammt eng. Florian leitet das sauber her – nur hier vor dem falschen Publikum. Da müssten mal die CEOs der großen und kleinen Händler, aber auch, die anderen Wirtschaftskapitäne der Deutschland AG gut zuhören.

Den Tag und damit die Konferenz abgeschlossen hat Pierluigi Meloni von Oxid. Unterhaltsam und lustig entzauberte er das Konferenz Hypethema „Microservices“. Die E-Commerce Schafe blöken alle mit, was das Oberschaf vorgibt „Microservices, Microservice, …“. Nur eben Pierluigi nicht, der lieber auf IT-Koriphäen wie Martin, Fowler und Evans hört. Von einem „Produktmanager Oxid“ würde man so viel IT Background gar nicht erwarten. Man merkte, er ist im Grund seines Herzens Informatiker geblieben. So konnte er den Teilnehmern klar machen, warum ein Monolith am Ende einfacher und wartbarer sein kann, als eine reine Microservice Architektur. Schade, dass das Publikum um diese Zeit schon so ausgepowert war, die Diskussion hätte interessant werden können.

Vielleicht sind die nächsten code.talks in Hamburg im Herbst die Gelegenheit, diese Diskussion fortzuführen. Zu wünschen wäre es.

 

tbc. Blogeinträge zu einzelne herausragenden Vorträgen – stay tuned.